Freundeskreis der Partnerstädte Kitzingen e. V. |
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Die Botschaft von Weihnachten: Es gibt keine größere Kraft als die Liebe. Sie überwindet den Hass wie das Licht die Finsternis. Martin Luther King Liebe Freundinnen und Freunde unserer Partnerstädte, der Glaube an die Kraft der Liebe konnte nicht verhindern, dass Martin Luther King, der diese Botschaft immer wieder verkündete und für den friedlichen Kampf gegen Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit eintrat, am 4. April 1968 in Memphis (Tennessee) ermordet wurde. Erlauben Sie mir, dass ich am Ende dieses Jahres den „Glaubenssatz“ des unermüdlichen Predigers für gleiche Bürgerrechte und Menschlichkeit an den zwei wohl prägendsten Entwicklungen von 2020 spiegele. Da steht zunächst die Hoffnung auf die Überwindung von Hass in der Welt. Die Entwicklung der Gesellschaft in den Vereinigten Staaten von Amerika gibt hier besonders Anlass zu Besorgnis. Nach Auffassung vieler Kenner des Landes, seiner Strukturen und Menschen, begann dies bereits mit der Präsidentschaft von Ronald Reagan (1981 – 1989) und führte am Ende der Präsidentschaft Trump zu einer erschreckenden, tief greifenden Spaltung. Das „Land of the free“, wie es stolze Amerikaner:innen gerne nennen, der Sehnsuchtsort für viele Menschen, die Freiheit suchten, dieser „Amerikanische Traum“ wurde für viele zunehmend zum Albtraum, weil sie bald feststellen mussten, dass frei sein als Voraussetzung hatte, dass man sie sich leisten konnte. Die USA sind Spitzenreiter, was die Ungleichheit des Vermögens angeht. In der amerikanischen Gesellschaft sind sehr wenige sehr reich und sehr viele erschreckend arm. Lt. der US-Statistikbehörde gab es im Jahr 2014 fast 47 Millionen arme Amerikaner, von insgesamt knapp 330 Millionen Einwohnern. Die Kluft wächst unaufhaltsam und spätestens seit der Finanzkrise 2007/2008 bröckelt der Mythos des „Amerikanischen Traums". Besondere Brisanz gewann das Problem des Rassismus, das ein Professor der renommierten Yale University einmal nicht als Problem der amerikanischen Gesellschaft, sondern als deren Grundlage charakterisierte – und das beispielhaft für Benachteiligung steht und für strukturelle Gewalt gegen farbige Menschen. Der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis löste Mitte des Jahres zunächst in den USA und später weltweit Demonstrationen gegen rassistische Polizeigewalt aus. Der noch amtierende Präsident, ein Mann ohne moralischen Kompass, ließ sich unter Einsatz von Tränengas gegen friedliche Demonstranten, den Weg zu einer nahe des Weißen Hauses gelegenen Kirche frei räumen, um mit einer bigotten, heuchlerischen Geste seine ebenso rassistisch-bigotte Wählerschaft zu bedienen, anstatt angesichts des Todes eines Unschuldigen seinem Bedauern darüber Ausdruck zu verleihen. Jimmy Carter, Präsident von 1977 – 1981, äußerte sich erschüttert dazu und beklagte, dass seine Bemühungen zum Abbau der Rassenschranken, die er als Gouverneur von Georgia (1971 – 1975) begonnen hatte, fast 50 Jahren danach noch nicht zu wirklicher Veränderung geführt hätten. Das spalterische System, das Donald Trump seit Beginn seiner Amtszeit vorlebt und praktiziert, gekennzeichnet von persönlichen, offensichtlich sexistischen und rassistischen Äußerungen, von unwahren Behauptungen, die zu „alternativen Fakten“ erklärt wurden, die Umdeutung von Politik zum „Deal“ (Geschäft) befeuerte und vertiefte die Spaltung. Trotz dieser Agitation ohne Anstand gaben ihm bei der Wahl im November rund 72 Millionen Wähler:innen ihre Stimme. Eine Grund dafür ist wohl auch, dass viele, selbst gebildete republikanische Wähler:innen, seit einiger Zeit ihre Lebensweise gefährdet sehen, und sie nun bereit sind, das was für sie früher verwerflich, weil unmoralisch war, zu unterstützen/wählen – um ihre Pfründe zu erhalten. Die Lüge ist für sie politisch notwendig, weil sie vermeintlich für ein höheres Gut, fürs Vaterland steht – auch wenn sie hier „Vaterland“ mit dumpfem „Interesse“ = Nutzen/Vorteil verwechseln . Auf diese Weise wird die Lüge zu einer Frage der Meinung und erlaubt die Rechtfertigung jeglichen Unrechts. Kenner der Ursachen der amerikanischen Krise machen immer wieder auf die eklatante Bildungskrise und die daraus resultierende „fundamentale Ignoranz“ in den USA aufmerksam. Sie macht auch für schier unglaubliche Verschwörungstheorien anfällig. Hinzu kommt eine Medienlandschaft, die in deutlichem Maße als oberstes Prinzip dem privaten Gewinn huldigt. Diese Entwicklung führte dazu, dass sich in dem Land zu Beginn des neuen Jahrzehnts zwei fast gleich starke politische Lager beinahe unversöhnlich gegenüber stehen und kaum noch zum Dialog willens/ fähig sind. Diese fatale Mischung bringt die Demokratie in den USA zunehmend in Gefahr und ist nicht ohne erhebliche Auswirkungen auf Europa und den Rest der Welt. Die Signale des neu gewählten Präsidenten Joe Biden machen Hoffnung, dass er sich nach Kräften bemühen wird, dem Hass und der Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken. Eine Aufgabe, die einen langen Atem erfordert und sich bewusst sein muss, dass der „Trumpismus“ nicht allein mit der Abwahl Trumps verschwinden wird. Liebe Freundinnen und Freunde, wie steht es um die Überwindung der Finsternis und das Licht der Vernunft? Als im 18. Jahrhundert, dem „Siècle des Lumières“, Rousseau schrieb: „…voir l’homme sortir…du néant par ses propres efforts; dissiper, par les lumières de la raison, les ténèbres…“ (der Mensch legt aus eigener Kraft seine Bedeutungslosigkeit ab und vertreibt durch das Licht der Vernunft die Finsternis), manifestierte er, wie sein deutscher Zeitgenosse Kant es mit seinem „Sapere aude“ tat (Habe den Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen) den Leitspruch der Aufklärung. Beide Philosophen priesen den Sieg der Vernunft über eine durch Unwissenheit, Fanatismus, Vorurteil und Unterdrückung geprägte Dunkelheit. Wie steht es 300 Jahre nach dem Beginn der Aufklärung mit dem Sieg der Vernunft? Im zu Ende gehenden Jahr wurden wir zu mehr als drei Viertel der Zeit zu Gefangenen einer Pandemie, wie wir sie vorher noch nie erfahren mussten. Das Virus, Sars-Cov2 benannt, tauchte nach Expertenmeinung zum Jahreswechsel 2019/2020 auf einem Wochenmarkt mit lebenden Tieren im chinesischen Wuhan auf, und nachdem es wohl von Fledermäusen auf Menschen übertragen worden war (Zoonose). Die rasante Verbreitung des Virus, und der darauf folgende rasante Anstieg der Totenzahlen bei den Risikogruppen, befördert durch erschütternde Bilder aus dem italienischen Bergamo, zusätzlich gepaart mit der auch heute noch anhaltenden Unsicherheit von Wissenschaft und Politik bezüglich Infektiosität und Gefährlichkeit der Krankheit (Covid 19) für die verschiedenen Altersgruppen, und die befürchtete Überlastung des Gesundheitssystems in unserem Land, zwang im Frühjahr zu einem harten Lockdown. Die einschneidenden Maßnahmen für die Wirtschaft und alle weiteren Bereiche der Gesellschaft rief gewaltige Konsequenzen hervor, die nicht allein durch finanziellen Kostenersatz auszugleichen sein werden. Dies gilt besonders für Bildung, Kultur und Soziales und wird vor allem die junge Generation betreffen. Leider versäumte es die Politik offen und transparent für die verordneten Maßnahmen zu werben und war höchstens verklausuliert bereit, frühere Versäumnisse einzuräumen. Seit 2012 lag den Verantwortlichen ein unter der Federführung des RKI von Experten erarbeitetes Pandemieszenario des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz vor (Drucksache 17/12051), das durchspielte was passieren würde, wenn sich bei uns eine Seuche ausbreitete, die unser Gesundheitssystem zum Einsturz bringen könnte. Niemand hatte es wohl gelesen – ein Verstoß gegen die Fürsorge-, Vorsorgeverpflichtung! Nun wurden die Defizite unseres Gesundheitssystems offenbar: die möglicherweise nicht ausreichende Anzahl der Intensivbetten, mangelnde Personalausstattung in Krankenhäusern und Seniorenheimen und die ungenügende Bezahlung der „systemrelevanten“ Personengruppen, mangelhafte Vorratshaltung von Masken und Schutzkleidung. Und dabei gehört unser Gesundheitssystem ja noch zu den besten. Die dennoch eklatanten Mängel führten zu krassen, fehlerhaften Empfehlungen z.B. im Bereich des Tragens von Schutzmasken. Das munitionierte u.a. viele Corona-Leugner. Nachdem die warme Jahreszeit eine teilweise Rücknahme bzw. Lockerung der Maßnahmen ermöglichte, wurde versäumt gezielt Vorbereitungen zu treffen, um in der Folge mit einer nachhaltigen Strategie der immer wieder angesprochenen, drohenden 2. Welle besser begegnen zu können. Es wurde zwar eine Corona-App entwickelt, die aber aufgrund datenschutzrechtlicher Bedenken und mangels bestmöglicher Vernetzung (Datenvernetzung in vielen Gesundheitsämtern nicht bzw. schwer möglich) nicht die nötige Wirkung erzielen kann. Der Grundsatz „Von den Besten lernen!“ wurde weitgehend ignoriert, und auch beim aktuellen, harten Lockdown setzt man, quer durch alle Altersbereiche der Bevölkerung, überwiegend auf Kontaktreduktion und vernachlässigt den besonders nötigen, intensiven Schutz der Risikogruppen (Menschen über 60 und solche mit Vorerkrankungen), deren Gefährdung im Vergleich zur Altersgruppe unter 40 um den Faktor 500 höher liegt! Angesichts des jetzigen Niveaus der täglichen Neuinfektionen und einer statistischen Übersterblichkeit, an oder mit Covid 19, von 8% (74.752 Todesfälle) ist der harte Lockdown unabdingbar. Angesichts der daraus folgenden wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Verwerfungen kann und darf er eine längerfristige Lösungsstrategie jedoch nicht ersetzen. Die Errichtung eines Staudammes (Lockdown) verringert die fließende Wassermenge (Infektionen) nicht! Dabei machte z. B. die Stadt Tübingen bereits seit dem April beispielhaft vor, welche effektiven Maßnahmen zum Schutz des sog. vulnerablen (verletzlichen) Teils der Mitmenschen sinnvoll sind:
Wir sollten uns auch bewusst sein, dass umgehend eine wirklich effiziente Tracking-App entwickelt werden muss, die im Zusammenspiel mit einer unabdingbaren Optimierung der digitalen Vernetzung mit den Gesundheitsämtern, eine Nachverfolgung der Infektionen möglich macht. Der Verweis auf die informationelle Selbstbestimmung/Datenschutz sollte angesichts des dringlichen Gesundheitsschutzes hintangestellt werden. Die staatlichen Gesundheitsämter sind sicherlich bessere Garanten von Bürgerrechten als Facebook, Google und Co. Die materiellen, kulturellen, sozialen und geistigen Belastungen, die durch die Pandemie und die dadurch verordneten Einschränkungen des Lebens ausgelöst wurden, führten bei nicht wenigen Menschen zu Ängsten. Dies äußerte sich einerseits in einer autoritätsgläubigen „Verkindlichung“ von großen Teilen der Bevölkerung und einer daraus resultierenden Offenheit für breitbeinig vorgetragene, vermeintlich „alternativlose“ Maßnahmen - und andererseits im Aufkommen einer selbst erklärten Bürgerbewegung, die, unter der Fahne „Querdenken“, sich als Wahrer der Demokratie stilisierte und sich gleichzeitig u.a. gemein machte mit rechtsradikalen Reichsbürgern, Identitären, geschichtslosen Eiferern, Verschwörungstheoretikern und anderen. Querdenker neigen dazu „quer zum Denken“ zu argumentieren, Informationen/Erkenntnisse intuitiv zu interpretieren und sie subjektiv zu bewerten. Sie lassen gern Dinge weg und ignorieren offensichtliche Fehler. Auf diese Weise führt ihre subjektive „Vernunft“, als Ergebnis ihrer gespeicherten Erfahrungen, ihres Wissens und Denkens zu einer Einordnung die nichts anderes ist als Vorurteil. Auf unbewusstem Wege wird die Leugnung von Tatsachen zur Meinung – und zur Tatsache/Wahrheit. Hier trifft sich der Querdenker mit dem bedingungslosen Unterstützer des „Lügenpräsidenten Trump“! Und das in der Hoffnung auf einen einfachen Erklärungs- respektive Lösungsansatz zur Bewältigung einer komplizierten, komplexen Welt. Liebe Freundinnen und Freunde unserer Partnerstädte, meine Betrachtungen versuchen zu vermitteln, dass unsere Welt nicht der objektiven Vernunft eines Schöpfergottes folgt, sondern das Ergebnis subjektiver Vernunft wiederspiegelt, die aus Überzeugungen, Interessen, Meinungen, ja Vorurteilen gespeist wird - und unbewusst unser Handeln bestimmt. Dies gilt gleichermaßen, sowohl für den Einzelnen als auch für die Entscheider in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – und sie sind Aspekte unserer unbewussten Gedächtnisprozesse. Aber wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass Vorurteile veränderbar sind. Wenn wir ihnen mit Aufklärung, sachlicher Information und kritischer Reflexion begegnen, oder wenn eine existentielle Krise sie aufrüttelt. Daher eröffnet die Pandemie, die unsere Welt gegenwärtig verdunkelt, ja zutiefst erschüttert und ganz viele Menschen leiden lässt, die Möglichkeit bestehende Vorurteile kritisch zu reflektieren: unseren Glauben an ein unbegrenztes, quantitatives wirtschaftliches Wachstum, das durch den Raubbau an den natürlichen Ressourcen diese Pandemie erst in die Welt setzte – und die Meinung, dass die Klimaveränderung, gegen deren Folgen die Pandemie als laues Lüftchen erscheinen wird, allein mit Wachstum zu meistern sei. Politische Erklärungen des vergangenen Wochenendes machen Hoffnung, dass wichtige politische Akteure die Gesetze der Physik wieder in den Blick nehmen. Angesichts der weltweit sich aufdrängenden Signale der Zerstörung folgen sie dem Gefühl nach Selbsterhaltung/Selbstliebe – hoffentlich – und sind bereit, wenigstens in Teilen, zu vernunftgeleitetem Handeln zu finden. Die Weihnachtsbotschaft von Martin Luther King ist Ausdruck von Hoffnung und steter Herausforderung für unsere und nachfolgende Generationen, und sie fordert das zivilgesellschaftliche Mittun aller, die guten Willens sind, vor allem in unserem demokratisch verfassten Gemeinwesen. Liebe Freundinnen und Freunde, die Pandemie legte unserem Verein in diesem Jahr für den Weiterbau des europäischen Hauses starke Fesseln an. Dennoch konnten wir zwei Unternehmungen durchführen, die unabhängig vom deutlichen Unterschied bezüglich der Teilnehmerzahl, beide großen Anklang fanden. Der Vortrag von Prof. Korte vom 6. März des Jahres, zum Thema: „Gewohnheiten, Routinen und Süchte. Die Macht des Unbewussten und wie man ihr begegnet“, füllte die Alte Synagoge fast bis auf den letzten Platz und führte ausschließlich zu positiven, bis begeisterten Kommentaren der Zuhörer:innen. ob des brillanten, kurzweiligen Referates und des anschließenden, einfühlsamen Beantwortens von Fragen. Die eingelegten Beträge ermöglichten uns eine Spende von 500,- Euro an den Verein „Lebenshilfe e. V. „ Der Besuch bei unseren Freundinnen und Freunden in Trzebnica konnte nur von einer kleinen Delegation (5 Personen) wahr genommen werden. Dabei konnten wir zum wiederholten Mal eindrucksvoll erleben, wie sehenswert die Stadt umgestaltet und bereichert und welch großzügige Gastfreundschaft uns stets zuteil wird. In einer Arbeitssitzung wurden darüber hinaus weitere Möglichkeiten zur Vertiefung des partnerschaftlichen Austausches formuliert. Der für die Zeit des Weinfests vorgesehene Besuch unserer Freundinnen und Freunde aus Prades wurde ebenso ein Opfer der Corona-Maßnahmen, wie die Besichtigung des Museums für Franken unter der Führung von Dr. Schneider. Letzterer äußerte spontan die Bereitschaft, die Führung zu einem möglichen Zeitpunkt nachzuholen. Das Rendezvous der Sinne wurde aufgrund der einschränkenden Vorgaben gleichfalls abgesagt. Die anlässlich des Besuchs einer dreiköpfigen Delegation aus Montevarchi im vergangenen Dezember zugesagte Wiederaufnahme der partnerschaftlichen Aktivitäten unserer italienischen Freundinnen und Freunde entfiel aus den bekannten Gründen ebenso. Liebe Freundinnen und Freunde, wie all die Jahre wieder möchte ich Ihnen für Ihre Treue zu unserem Verein danken und damit für Ihre Bereitschaft unsere Ansprüche und Werte zu unterstützen. Ein besonderer Dank geht an die Dame und die Herren aus dem städtischen Hauptamt, Frau Spiller, Herrn Müller, Herrn Richard und Herrn Hartner. Sie haben, wie stets in freimütiger, unaufgeregter und einnehmender Weise, durch Ihren wertvollen und unverzichtbaren Anteil zum Erfolg unserer Unternehmungen beigetragen. Der gleiche aufrichtige Dank geht an Frau Rauh und Herrn Arndt-Landbeck von der Vhs. Zu guter letzt danke ich meinen Kolleginnen und Kollegen im Vorstand, den Damen Nicoly, Baumgartner-Sauer und Winkler sowie den Herren Lux, Voit und dem „elder Vorstandsmitglied“ Paulus mit Gattinnen/Partnerin und Familien für ihre gewohnt engagierte, sorgfältige und stete Arbeit und Unterstützung. Liebe Freundinnen und Freunde, trotz der Corona bedingten Einschränkungen und der Unsicherheit bezüglich der Durchführung von Planungen denken wir positiv und haben für das neue Jahr 2021 Aktivitäten vorgesehen, die wir Ihnen ans Herz legen. Gleichzeitig hoffen wir auf eine strategische, nachhaltige Planung der Politik zur Eindämmung der Inzidenzen und die Wiedereröffnung des sozialen Lebens. Die Impfung gegen das Virus wird im Laufe des neuen Jahres hoffentlich das Ihrige dazu tun. 1. Die Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen werden wir zu einem späteren Zeitpunkt als gewohnt durchführen und rechtzeitig dazu laden. 2. Freitag, 12. März 2021, 19:00 Uhr, Alte Synagoge Die gefährdete Rationalität der Demokratie Vortrag von Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, LMU München Gemeinsame Veranstaltung des Freundeskreises mit der Vhs Kitzingen. Gesonderte Einladung folgt! 3. Juni 2021 Besuch unserer Freundinnen und Freunde aus Trzebnica Genaue Information und Einladung folgen! 4. Das Rendezvous der Sinne wird terminiert, sobald Terminsicherheit besteht. Gesonderte Einladung erfolgt rechtzeitig! 5. Besichtigung des Museums für Franken Festlegung erfolgt bei gegebener Terminsicherheit Gesonderte Einladung erfolgt rechtzeitig! Liebe Freundinnen und Freunde, wir sehen einer Vertreibung des Corona-Virus und dem Ende der damit verbundenen sozialen Finsternis positiv denkend entgegen und freuen uns darauf, dass Sie uns auch im neuen Jahr wieder mit großem Interesse, Engagement und großartiger Unterstützung begleiten werden. Dafür Ihnen schon heute herzlichen Dank. Wie immer wiederhole ich meinen Dank auch ganz ausdrücklich dafür, dass Sie unserem gemeinsamen Anliegen auch in diesem Jahr weiter die Treue gehalten haben. Im Namen meiner Mitstreiterinnen und Mitstreiter im Vorstand und ganz persönlich wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben, auch trotz der restriktiven Einschränkungen noch Momente der Zuversicht und Freude im Advent und erleben Sie ein frohes Weihnachtsfest im Kreise Ihnen wichtiger, lieber Menschen. Bleiben Sie gesund, zufrieden und bewahren Sie sich diese Zuversicht für ein erfülltes Jahr 2021. Bleiben Sie unserer verletzlichen und bedrohten Welt als engagierte Bürgerinnen und Bürger erhalten, die aus Liebe zu Ihrem Nächsten ihrer Hoffnung auf friedlichere und gerechtere Verhältnisse für Mensch und Natur im Rahmen ihrer Möglichkeiten Ausdruck verleihen und auf diese Weise die Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft immer wieder unmissverständlich dazu auffordern, endlich zügig die Weichenstellungen vorzunehmen, die zum Erhalt einer lebenswerten Umwelt für unsere Kinder und Kindeskinder nötig sind! Vive l’amitié franco-allemande! Viva l’amicizia fra Italia e Germania! Niech zyje przyjazn! Es lebe und wachse das Verständnis und die Freundschaft zwischen den Bürgerinnen und Bürgern unserer Städte und Länder! Ihr Bernd Moser 1. Vorsitzender
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Delegation der Stadt Kitzingen in der
Partnerstadt Trebnitz in Polen
(im September 2020, Fotos: Ralph Hartner) |
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Leider konnte der frisch gewählte Kitzinger
OB nur symbolisch teilnehmen
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![]() Die funkelnagelneue Sporthalle in Trebnitz |
Paris 3. Juli 2020. Der Bürgermeister von Prades, der französischen Partnerstadt Kitzingens, Jean Castex wurde von Präsident Macron zum französischen Premierminister ernannt. |
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Vortrag von Prof. Dr. Martin Korte, Neurobiologe und
Lernforscher
Freitag, 6. März, 19.00 Uhr, Alte Synagoge Kitzingen, Eintritt frei Veranstalter: Freundeskreis der Partnerstädte Kitzingen e.V. & Volkhochschule Kitzingen |
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Mehr:
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Jahresberichte 2019 |
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Einladung zur Jahreshauptversammlung 2020 am Montag, 3. Februar 2020 um 19:30 Uhr !!! im Rathauskeller (Eingang Markt) (Wg. eines Vorspielabends der Musikschule die Rathaushalle bitte erst ab 19:15 Uhr betreten!)
liebe Freundinnen und Freunde unserer Partnerstädte, es ergeht herzliche Einladung zu unserer alljährlichen Jahreshauptversammlung. Als Tagesordnung schlage ich vor:
Tagesordnung 1. Begrüßung 2. Genehmigung der Tagesordnung 3. Totengedenken 4. Jahresrückblick 2019 und Ausblick 2020 der Mitglieder des Vorstandes 4.1 1. Vorsitzender H. Bernd Moser 4.2 Stv. Vorsitzende Fr. Karin Winkler für Montevarchi 4.3 Stv. Vorsitzende Fr. Jocelyne Nicoly für Prades 4.4 Stv. Vorsitzender H. Claus Lux 5. Bericht des Schatzmeisters H. Günter Voit 6. Aussprache 7. Bericht der Revisoren und Entlastung des Vorstands 8. Wünsche und Anregungen
Für Getränke und Knabbergebäck ist wieder gesorgt.
Mit herzlichen und partnerschaftlichen Grüßen
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Jahresrückblick 2019 und Ausblick auf Aktivitäten 2020
"Die Demokratie setzt die Vernunft im Volk voraus, die sie erst hervorbringen muss" Karl Jaspers
Liebe Freundinnen und Freunde unserer Partnerstädte, am 8. Oktober diesen Jahres geschah, was fast 75 Jahre nach dem Ende der eiskalt geplanten und systematisch exekutierten Ermordung jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger in Deutschland nicht mehr für möglich gehalten wurde. Ein bis an die Zähne bewaffneter Rechtsextremist attackierte in Halle am helllichten Tage eine Synagoge, um ein Blutbad anzurichten. Aufgrund der robusten Eingangstür gelang es ihm nicht ins Innere der Synagoge vorzudringen. Dennoch ermordete er 2 Menschen, bevor er festgenommen werden konnte. In einer kürzlich veröffentlichten Studie des Jüdischen Weltkongresses ist festgehalten, dass 27% der Deutschen antisemitisches Gedankengut haben,18% der sogenannten Eliten und 41% meinen, Juden redeten zu viel über den Holocaust. Laut eines Berichts des Bundeskriminalamtes gibt es gegenwärtig in Deutschland im Schnitt 5 antisemitische Angriffe pro Tag. Das waren für 2018 1799 Fälle und davon wurden 1603 dem rechtsextremistischen Täterspektrum zugerechnet. Dies alles und vor allem die Tat von Halle führte in Politik und Medien in üblicher Weise und gleichsam reflexartig zu den gewohnten "Betroffenheitsäußerungen" wie: "gefährlich", "erschütternd" , "Schande" - und bei den Vertreterinnen und Vertretern in der Politik zur Anordnung der dauerhaften polizeilichen Bewachung von jüdischen Einrichtungen, Appellen zur Solidarisierung mit den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, zum Aufruf an die Zivilgesellschaft nach Engagement für den demokratischen Rechtsstaat und zur Forderung nach konsequenter Anwendung bestehender Gesetze bzw. Verschärfung des Strafrechts. Nach den Erkenntnissen der Fachleute hat sich der prozentuale Anteil der Bürgerinnen und Bürger, die einem antisemitischen Weltbild anhängen, in unserem Land seit 1945 nicht entscheidend verändert. Gleichzeitig ist es einer Partei gelungen in alle deutsche Landesparlamente und den Bundestag einzuziehen, die gerichtsnotorisch verbrieft, als zumindest in Teilen "rechtsextremistisch" bezeichnet werden kann. Dies veranlasste führende Politiker, wie z. B. den Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt dazu, bezüglich der dringend notwendigen, politischen Entscheidungen z. B. zum Klimawandel zur Zurückhaltung aufzurufen - aus Angst vor einer möglichen Zunahme der Vertreterinnen und Vertreter in den Parlamenten eben dieser populistischen bis rechtsextremen Partei und einer, wie er meinte, damit drohenden Unregierbarkeit des Landes. Solche Aussagen müssen jeden Demokraten erschüttern! Treibt die Demokratie in Deutschland und den weiteren Ländern der sogenannten "Freien Welt", gleichsam wie ein steuerloses Schiff auf stürmischem Meer - zwischen Skylla = Rechtspopulismus und Charybdis = unaufhaltsame Zerstörung der Umwelt? Gibt es diese Zwickmühle, der ausweglosen Wahl zwischen zwei unausweichlichen Gefahren? Haben die politisch Verantwortlichen Angst vor dem Votum der Wählerinnen und Wähler? Bezogen auf die Frage der "Nachhaltigkeit" und des nicht nur drohenden, sondern manifesten "Klimawandels" ist festzuhalten, dass es vor beinahe 50 Jahren bereits klare Signale für die Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gab. Die "Konferenz über die Umwelt des Menschen", Stockholm 1972, die erste Veröffentlichung der internationalen Wissenschaftler des "Club of Rome", "Grenzen des Wachstums" 1973, und die Mahnungen zur Abkehr von der Idee des quantitativen zugunsten eines qualitativen Wachstums und einem Ausgleich zwischen der reichen nördlichen und armen südlichen Hemisphäre der Welt von visionären Politikern wie Olof Palme und Willy Brandt wurden weitgehend ignoriert und ausgeblendet. Man hörte sich die Themenbeschreibung durch die junge Ministerpräsidentin Indiens, Indira Gandhi, freundlich an, die als Hauptprobleme "die Gier der Reichen und die Armut und das Elend der Armen " benannte. Anstatt sich der dringenden Herausforderung einer gerechten Verteilung zwischen Reich und Arm zu stellen, entschied man sich für ein "weiter so", das dem sarkastischen Spruch folgte und in Teilen noch folgt, "dass die Armen der reichen Länder den Reichen der armen Länder spenden"! In diesem Zusammenhang kann man sicherlich von einem eklatanten Versagen der politischen Klasse in den Demokratien des Westens im allgemeinen und in unserem Lande im besonderen sprechen. Der renommierte Historiker und Vorurteilsforscher Prof. Dr. Wolfgang Benz sprach in diesem Zusammenhang bereits in den 80-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts von "organisierter Verantwortungslosigkeit"! Der nicht nur in unserem Lande verbreitete Antisemitismus wird dabei auch heute noch gerne, und in unserem Lande gegenwärtig von einer Partei immer dreister als Vorurteil und Politikmuster gepflegt, um Emotionen zu befördern und von eigenen Interessen abzulenken. Gab es in der jungen Bundesrepublik ein Versagen von Politik und Staat, welches Überzeugungen und Denkmuster des Nationalsozialismus weitergab und damit das nötige bis ausreichende Wachstum von Vernunft in unserer Demokratie zumindest nicht gefördert, oder gar verhindert hat? In seiner Dankesrede zur Verleihung des Georg-Büchner-Preises 2019, äußerte der Preisträger, der Schweizer Dramatiker und Autor Lukas Bärfuss in brachialer Offenheit: Das Problem sei, dass es so etwas wie eine Entnazifizierung nie gegeben habe, und stattdessen die Kontinuität der nationalsozialistischen Eliten nach 1945 ungebrochen gewesen sei. "Sie sind also nicht plötzlich wieder da, die Nazis und ihr Gedankengut sind überhaupt nie weg gewesen, und jeder Demokrat, der darüber staunt, sollte sich vielleicht fragen, warum er es vergessen hat, und vor allem, wer uns all dies in Zukunft ins Gedächtnis rufen wird." Mit dem letzten Teil seiner Aussage wies er darauf hin, dass die Zeitzeugen, die Überlebenden der Konzentrationslager bald nicht mehr unter uns weilen werden, um nachfolgenden Generationen das ungeheuerliche Geschehen anhand persönlicher Zeugnisse nahe zu bringen. Auf zwei Faktoren ist im Zusammenhang mit einem möglichen "Strukturversagen" hinzuweisen. Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht im Mai 1945 verfügte der Alliierte Kontrollrat, als oberste Regierungsgewalt im nach-nationalsozialistischen Deutschland, vor allem die Aufhebung aller nationalsozialistischen Gesetze, die Bestrafung der Hauptschuldigen in den "Nürnberger Prozessen" und weiteren Kriegsverbrecherprozessen und die "Entnazifizierung". Letzteres Projekt sollte ehemalige NS-Verbrecher bestrafen und aus dem öffentlichen Dienst entfernen. Darüber hinaus sollten Gesellschaft, Bildung, Kultur, Presse, Politik und Wirtschaft von der nationalsozialistischen Ideologie "gereinigt" (purify, épurer) werden. In den Zonen der Besatzungsmächte wurde diese "Re-Education" mit verschieden starkem Eifer betrieben und rückte im Verlauf des sich zuspitzenden Ost/West-Konflikts zwischen den USA und der Sowjetunion, der deutsch-deutschen Teilung in 1949, bald in den Hintergrund. Das "Entnazifizierungsschlussgesetz", vom Deutschen Bundestag, bei zwei Enthaltungen bereits am 10. April 1951 verabschiedet, und zwei Amnestiegesetze, 1949 und 1954, sorgten dafür, dass fast 1,2 Mio ehemalige Nazis, mit Ausnahme der Gruppe "Hauptschuldige" und "Belastete", nicht nur wieder auf freien Fuß kamen, sondern in Verwaltung, Justiz und Polizei wieder eingestellt wurden. Dabei unterstützten sich Cliquen und Seilschaften gegenseitig, es wurden neue Identitäten geschaffen und "Persilscheine" ausgestellt. Der Publizist Ralph Giordano nannte dies einmal "Zweite deutsche Schuld". Das führte z. B. dazu, dass noch am Ende der 1950-er Jahre 45 der 47 leitenden Positionen des Bundeskriminalamtes von ehemaligen Nazis besetzt waren und 33 dieser Führungsbeamten sogar zum vormaligen Führungspersonal der SS gehörten. In der Bildungssoziologie gibt es den Begriff des "Generationentransfers", dessen Erkenntnisse inzwischen auch durch die Neurowissenschaften gestützt werden. Er bezeichnet nichts anderes als die bekannte Tatsache, dass Kinder von ihren Eltern lernen, was letztere wiederum teilweise von ihren Vorfahren aufgenommen haben. Gleiches gilt auch für Gruppenverhalten. Anders ausgedrückt muss daraus gefolgert werden, dass das "älteste religiöse, kulturelle, soziale und politische Vorurteil" des Antisemitismus durch diese, sarkastisch ausgedrückt, ungebrochene Kontinuität in der Gesellschaft der Bundesrepublik zumindest nicht abgeschwächt wurde. Die bereits an anderer Stelle genannten Zahlen sind ein eklatanter Beleg dafür! Die transparente Aufarbeitung der Verstrickungen der christlichen Kirchen und der verschiedenen Institutionen des Staates in das System des Nationalsozialismus begann sehr spät, oft erst im neuen Jahrtausend, z. B. für das BKA. Als erschütternder Ausweis für das mangelnde Bewusstsein, ja die Ignoranz offizieller Stellen, darf die Antwort des Innenministeriums auf eine einschlägige parlamentarische Anfrage aus dem Jahr 2001 dienen, als der Sozialdemokrat Otto Schily Minister war. Sie lautete: "Das BKA hat keine nationalsozialistische Vergangenheit. Es ist erst im Jahre 1951 gegründet worden." Im Zusammenhang mit Erziehung wird häufig beklagt, dass in der Familie zunehmend weniger "erzogen" würde und das nicht nur in sogenannten "bildungsfernen" Milieus. Gleichzeitig beklagen viele Pädagogen, dass die Schule die Defizite der familialen Förderung und Formung nicht alle ausgleichen könne. Festzuhalten ist, dass Deutschland bei den Ausgaben für das Bildungswesen im Ländervergleich schlecht abschneidet. Nach den Zahlen der Weltbank von 2010 gab Deutschland im Verhältnis zum BIP (Bruttoinlandsprodukt) 5,1 % für die Bildung aus. Dänemark 8,7%, Schweden 7%, Finnland 6,8% und die Niederlande 5,9%. Vor kurzem beklagte der unterfränkische Vorsitzende des Bayerischen Lehrer-und Lehrerinnenverbandes, dass in unseren Schulen keine Erziehung zur Demokratie stattfände, d.h. Erziehung zu Mut und Kritikfähigkeit, ausreichende Aufklärung über das Funktionieren unseres Staates, das Zusammenwirkens der gesellschaftlichen Akteure, und die Vermittlung eines vernetzten Wissens über die Zusammenhänge von Gesellschaft und Umwelt. Liebe Freundinnen und Freunde, wenn der Bundespräsident im Zusammenhang mit dem immer unverschämter auftretenden Antisemitismus in Deutschland die schweigende Mehrheit dazu aufruft "endlich laut zu werden", so reicht das nicht aus. Die große Politik ist gefordert, endlich den Mut aufzubringen, die Weichen für mehr Demokratie und Gerechtigkeit zu stellen - auch gerade für den Erhalt unserer natürlichen Umwelt und sich endlich bewusst zu werden, dass "politische Mehrheiten die Gesetze der Physik nicht außer Kraft setzen" wie es der Astrophysiker Harald Lesch gesagt hat. Liebe Freundinnen und Freunde, die satzungsgemäßen Anliegen unseres Vereins fordern unser bürgerschaftliches Engagement für ein gutes Miteinander zwischen den Menschen aus verschiedenen Städten und Ländern, die eines eint: der Wunsch nach einem friedlichen Zusammenleben in einer lebenswerten Welt. Im gegenseitigen Austausch mit unseren Freundinnen und Freunden sollten wir immer wieder deutlich machen, dass dies nur auf der Grundlage von Respekt, Toleranz und Freiheit gegenüber allen Menschen geschehen kann. Es muss uns jedoch bewusst sein, dass die Freiheit auch das Recht späterer Generationen beinhaltet, in einer noch intakten Umwelt zu leben. Das bedeutet wohlverstanden und logisch, dass unser heutiges Wirtschaften und Handeln die Welt unserer Kinder und Kindeskinder so bewahren muss, dass diese auch noch in einer menschenwürdigen Welt leben können. Wir dürfen es nicht zulassen, dass die heutigen, politischen Entscheidungsträger dies aus Mangel an Mut und Angst vor Machtverlust unterlassen, anstatt die nötigen Entscheidungen zu treffen nachdem sie vorher transparent dafür geworben haben. "Progressive Politik muss Wege finden, transnationale demokratische Macht zu generieren, und es wäre gut, zumindest in Europa damit anzufangen" (Prof Dr. Rainer Forst). Die neue Kommissionspräsidentin der EU scheint die Signale der Zeit erkannt zu haben - ein Hoffnungsschimmer? Liebe Freundinnen und Freunde unserer Partnerstädte, auch in 2019 haben wir danach getrachtet, unseren Ansprüchen zu genügen, den Austausch und die Verständigung zwischen den Menschen zu fördern und auf diesem Wege das gegenseitige Verstehen weiterzubringen. Unser Bemühen für ein Europa des Friedens, der demokratischen Werte und sozialen Gerechtigkeit, das als politischer Akteur diese Werte auf der Weltbühne zur Geltung bringt, fand im Vorfeld der Europawahlen seinen Ausdruck in einer Podiumsdiskussion. Zusammen mit der Europa-Union im Landkreis Kitzingen lud unser Verein am 8. März 2019 zu einer Podiumsgespräch ein. Zum Thema "Europa - Herausforderung, Chance und Notwendigkeit" diskutierten unter der Gesprächsleitung von Herrn Folker Quack, Mitglied der Chefredaktion der Main-Post: Frau Prof. Dr. Gisela Müller-Brandeck-Bocquet, Inhaberin des Jean-Monnet-Lehrstuhls für Europaforschung und Internationale Beziehungen an der Universität Würzburg, Herr Andrzeij Osiak, Generalkonsul der Republik Polen aus München und Herr Markus Rinderspacher, europapolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Bayer. Landtag. In der Zeit vom 12. bis 17. Juni 2019 fand unter der bewährten und kompetenten Leitung von Frau Nicoly eine Bürgerfahrt in unsere französische Partnerstadt Prades statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten dabei nicht nur die immer wieder attraktive Kulturlandschaft des Südwestens Frankreichs und die bekannt herzliche und großzügige Gastfreundschaft unserer Freundinnen und Freunde in Prades genießen, sondern auf dem Hinweg in der Provence auch noch auf den Spuren eines der Wegbereiter der modernen Malerei wandeln - Vincent van Gogh. Die in diesem Jahr wohl bedeutsamste Veranstaltung für unseren Verein, war die Feier zum 10-jährigen Jubiläum unserer Partnerschaft mit unseren Freundinnen und Freunden aus dem polnischen Trzebnica/Trebnitz. In der Zeit vom 28. Juni bis zum 2. Juli 2019 hielten sich die offiziellen, kulturellen und persönlichen, sozialen Höhepunkte die Waage. Die eindrücklichen Veranstaltungen und vertiefenden Begegnungen waren Ausdruck einer lebendigen Partnerschaft, zum Nutzen aller. Angesichts ihrer Wehmut im Augenblick des Abschieds, wollte eine polnische Freundin deshalb wissen, wie denn der deutsche Ausdruck für diese Gefühle hieße - Abschiedsschmerz! Das alljährliche Rendezvous der Sinne, diesmal am 27. September 2019 in der Rathaushalle, wurde wieder gut angenommen. Die in diesem Jahr Franken gewidmete Veranstaltung erfuhr im Ablauf diesmal eine stärkere Betonung des musikalisch, künstlerischen Beitrags und wurde als "sehr gelungen" empfunden. Zum Abschluss des Jahres boten wir, zusammen mit der Vhs Kitzingen und unter der Leitung der beiden Damen Nicoly/Rauh, am 9. November einen Besuch der Ausstellung "Making van Gogh" im Städel-Museum Frankfurt an. Geführt von einer hoch sachkundigen Fachfrau konnten die Interessierten einen geglückten Überblick über das Werk des Künstlers und spannende Einblicke in seinen Einfluss auf die nachfolgenden Künstlergenerationen gewinnen. Unsere bisherigen Bemühungen zur Wiederbelebung unserer Partnerschaft mit Montevarchi fanden bis vor einem Monat nicht die gewünschte Resonanz. Mit Datum vom 8. November 2019 schickte mir die von Seiten der Verwaltung in der Stadt Montevarchi zuständige Frau Lia Vasarri eine Mail, um anzufragen, ob sie, gemeinsam mit dem stv. Bürgermeister von Montevarchi, Stefano Tassi, in der Zeit vom 20. Dezember bis 23. Dezember diesen Jahres, die Weihnachtsgrüße der Stadt an die Stadt Kitzingen und den Freundeskreis überbringen könnten. Diese Möglichkeit hatte sie bereits im Oktober in einem Telefongespräch kurz angedeutet. Nach Absprache mit der Stadt Kitzingen werden wir nun kurz vor Weihnachten, nach inzwischen mehr als 4 Jahren, wieder einen hoffentlich fruchtbaren Austausch zur schrittweisen Wiederaufnahme unserer partnerschaftlichen Beziehungen beginnen. Liebe Freundinnen und Freunde, wie all die Jahre möchte ich Ihnen an dieser Stelle erneut für Ihre Treue zu unseren Ansprüchen und Werten danken! In gleicher Weise gilt mein ausdrücklicher Dank all den Gastfamilien, die Sie in 2019 erneut großzügige Unterstützer und Gastgeber unserer Gäste waren. Sie haben durch Ihr unbeirrbares Wirken unsere Partnerschaften weiterentwickelt und damit einen wertvollen Beitrag zum Werden des europäischen Hauses erbracht. Mein besonderer Dank geht an die Dame und die Herren aus dem städtischen Hauptamt, Frau Spiller, Herrn Müller, Herrn Richard und Herrn Hartner. Sie haben in stets freimütiger, natürlicher und einnehmender Weise Ihren unverzichtbaren Anteil zum Erfolg unserer Unternehmungen beigetragen. Zu guter letzt danke ich meinen Kolleginnen und Kollegen im Vorstand, den Damen Nicoly, Baumgartner-Sauer und Winkler sowie den Herren Lux, Voit und dem "elder Vorstandsmitglied" Paulus mit GattInnen/Partnerin und Familien für ihre gewohnt engagierte, sorgfältige und stete Arbeit und Unterstützung. Liebe Freundinnen und Freunde, freuen wir uns nun gemeinsam auf die Aktivitäten in 2020, die wieder die eine oder andere Überraschung bereit halten: 1. Montag, 3. Februar 2020, 19:00 Uhr Jahreshauptversammlung im Rathauskeller Gesonderte Einladung folgt! 2. Freitag, 6. März 2020, 19:00 Uhr, Alte Synagoge Gewohnheiten, Routinen und Süchte. Die Macht des Unbewussten und wie man ihr begegnet Vortrag von Prof. Dr. Martin Korte, TU Braunschweig Gemeinsame Veranstaltung des Freundeskreises mit der Vhs Kitzingen. Gesonderte Einladung folgt! 3. 26. Juni - 30. Juni 2020 Besuch unserer Freundinnen und Freunde aus Prades Genauere Information folgt! 4. 11. September - 15. September 2020 Besuch unserer Freundinnen und Freunde in Trzebnica/Trebnitz Gesonderte Einladung folgt! 5. Mögliche weitere Veranstaltung im Herbst 2020 Rahmen und Thema möchten wir gerne gemeinsam mit Ihnen am 3. Februar 2020 diskutieren! 6. Freitag, 25. September 2020, 19:00 Uhr in der Rathaushalle Rendezvous der Sinne mit Frankreich als Thema Gesonderte Einladung folgt! Liebe Freundinnen und Freunde unserer Partnerstädte, wir freuen uns darauf, dass Sie uns auch 2020 wieder mit großem Interesse, Engagement und großartiger Unterstützung begleiten werden. Dafür Ihnen schon an dieser Stelle herzlichen Dank. Wie immer wiederhole ich meinen Dank auch ganz ausdrücklich dafür, dass Sie unserem gemeinsamen Anliegen als tätige Bürgerinnen und Bürger auch in diesem Jahr weiter die Treu gehalten haben. Im Namen meiner Mitstreiterinnen und Mitstreiter im Vorstand und ganz persönlich wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben noch vielfältige Freude an Momenten des Innehaltens im Advent, ein frohes Weihnachtsfest im Kreise Ihnen wichtiger lieber Menschen und ein Neues Jahr 2020, das Ihnen bestmögliche Gesundheit und viel Zufriedenheit schenken möge - und unserer zunehmend bedrohten Welt viele engagierte Bürgerinnen und Bürger, die aus Liebe zu ihrem nächsten ihrer Hoffnung auf friedlichere und gerechtere Verhältnisse für Mensch und Umwelt durch ihr eigenes einfühlsames, beharrliches und unüberhörbares Tun Nachdruck verleihen und damit die Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft unmissverständlich dazu auffordern, endlich zügig die unabdingbaren Weichenstellungen vorzunehmen, damit auch unsere Kinder und Kindeskinder noch in einer lebenswerten Umwelt existieren können! Vive l'amitié franco-allemande! Viva l'amicizia fra Italia e Germania! Niech zyje przyjazn! Es lebe und wachse das Verständnis und die Freundschaft zwischen den Bürgerinnen und Bürgern unserer Städte und Länder!
Ihr
Bernd Moser 1. Vorsitzender
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Aktivitäten im Jahr 2019
Gruppenreise mit der VHS-Kitzingen auf den Spuren van Goghs
in Frankfurt im Städel-Museum am 9. November 2019
Flug und Reise nach Prades durch die Provence
Einladung in die Partnerstadt Prades
„Carrières de lumière“ (Lichtsteinbrüche), audiovisuelle Schau
Jahresbrief 2018 und Ausblick auf das Jahr 2019 von Bernd Moser, 1. Vorsitzender |
Kitzingen, 7. Dezember 2018
"Mensch sein heißt Verantwortung fühlen: sich schämen beim Anblick einer Not, auch wenn man keine Mitschuld an ihr hat;... seinen Stein beitragen im Bewusstsein, mitzuwirken am Bau der Welt" Antoine de Saint-Exupéry
Liebe Freundinnen und Freunde unserer Partnerstädte, diese Worte von Saint-Exupéry nehmen auf, was sich bei Lukas 10.11 auf die Frage nach der Voraussetzung für ein ewiges Leben in der Antwort des auch selbst fragenden Schriftgelehrten findet: "Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben... und deinen Nächsten, wie dich selbst!" Jesus Christus erwidert darauf: "Du hast recht geantwortet, tue das, so wirst du leben." "Leben", gemeint als "wahres Leben" im Dienst am Nächsten? Oder "Leben" wie es Camus für sich definiert hat: "Apprendre à vivre et à mourir et pour être homme, refuser d'être Dieu" - "Lernen zu leben und zu sterben und, um Mensch sein zu können, nicht Gott sein zu wollen"? Selbst wenn man nicht an den "einen Gott" der drei großen, monotheistischen Weltreligionen glaubt, so gehört doch nicht viel Phantasie dazu sich bewusst zu machen, dass wir in einer Welt leben und Teil der einen Menschheit sind. Der Mensch ist in der Lage, diese unsere Welt durch Waffengewalt oder durch den wahnhaften Glauben an die Möglichkeit eines grenzenlosen Wachstums zu zerstören. Letzterer treibt die Gesellschaften des reichen Nordens der Erdkugel an und findet seine Rechtfertigung in der Illusion, auch dem armen Teil der Weltbevölkerung Wohlstand bringen zu können - und bringt die Welt an den Abgrund. Die Zeit des Advent, alle Jahre wieder die "besinnliche Jahreszeit" genannt, obwohl doch zunehmend stärker vom Konsum geprägt, ist daher wie alljährlich für mich Anlass, mir über das Thema der Nächstenliebe und Gerechtigkeit Gedanken zu machen - in einer immer komplexeren, d.h. vielschichtigeren, "globalisierten" Welt, in der so vieles, wenn nicht gar alles irgendwie zusammenhängt. Die Globalisierung betrifft jeden Einzelnen von uns, sei es an der Tiefkühltruhe bei Aldi, an der Zapfsäule der Tankstelle, in der Begegnung mit unserem Nachbarn, der als Spätaussiedler oder Flüchtling aus Syrien zu uns kam, oder wenn die Niederschläge bei uns ausbleiben. Die Globalisierung ist ganz eng mit der Nächstenliebe, der Gerechtigkeit und der Nachhaltigkeit verbunden. Das eine bedingt das andere. Nachhaltigkeit ist Gerechtigkeit und erfordert einerseits, das Klima und die Umwelt zu schützen und gleichzeitig den Wohlstandsansprüchen der Armen zu genügen, in unserem Land und weltweit. Dieser zweite Teil wurde bereits anlässlich der ersten Konferenz zum Thema des weltweiten Umweltschutzes im Jahr 1972 in Stockholm, von der jungen Indira Gandhi als Vertreterin der damals sogenannten Dritte-Welt-Länder eingefordert. Wie steht es heute, 46 Jahre später mit deren Lösung? Angesichts der Zahlen zur Klimaveränderung, die uns gegenwärtig erreichen, angesichts der Kriege und Migrationsströme als deren Folge, angesichts der "Gelbwesten", der "Pegidisten" und des rasanten Anstiegs der Zahl der politischen und ökonomischen Analphabeten in den Demokratien? Letztere sind getrieben von Lebensumständen, die sie als unerträglich wahrnehmen und folgen den nationalistischen Heilsversprechungen der Trumps, Orbans, Erdogans u.a. und schenken deren "Herr im Haus"-Phantasien in einer globalisierten Welt Glauben - und nehmen unsere liberale Demokratie in die Zange und führen zu ihrer Krise - und die Digitalisierung wirkt dabei als Brandbeschleuniger. Wir müssen also feststellen, dass wir auf dem Weg zur Nachhaltigkeit nicht wirklich weitergekommen sind. Prof. Dr. Dr. Radermacher, Mathematiker und einer der Vertreter des Club of Rome hat es einmal so formuliert: "Nichtwissen macht Dinge erträglich, die wir nicht mehr erträglich finden, wenn wir um deren Ursachen wissen". Ich füge hinzu: und zum einen Angst haben vor einer Welt, die wir nicht verstehen und zum anderen kein Vertrauen mehr haben in den Mut und die Fähigkeit der handelnden Politiker, diese Ursachen zu stoppen, zu verändern und letztlich dem Gebot der Nachhaltigkeit zu genügen! Karl Jaspers hat es auf den Punkt gebracht, als er sagte, dass Demokratie im Volk die Vernunft voraussetze, die sie erst schaffen müsse! Mangelhaftes Wissen und ungenügende politische Bildung der Bürgerinnen und Bürger, gepaart mit wirklicher oder empfundener Benachteiligung als Nährboden für Unzufriedenheit trifft auf handelnde Politiker, die verblendet sind oder nicht den Mut haben, den Menschen "reinen Wein einzuschenken" und sich andererseits bewusst zu machen und danach zu handeln, dass es nicht möglich ist, der ökonomisch und nachrichtlich globalisierten Welt mit allein nationalen Mitteln, nationaler Politik zu begegnen. Der Politologe und Philosoph Prof. Rainer Forst hat es, meine ich, präzise benannt: "...hier kommen wir auf den Kern der strukturellen Krise. Wir leben in einer Zeit von Macht und Herrschaftsverhältnissen, die globaler Natur sind, aber der normative Denkrahmen, innerhalb dessen wir Politik verstehen, ist auf der nationalen Ebene stehen geblieben". Und er fordert: "Progressive Politik muss Wege finden, transnationale demokratische Macht zu generieren (schaffen), und es wäre gut, zumindest in Europa damit anzufangen...!" Die sich dramatisch zuspitzende ökologische Krise, die sich erneut abzeichnende Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen und das Aufkommen von disruptiven (sich rasant entwickelnden) Technologien wie der Digitalisierung und Biotechnologie mit dem Vermögen, das Leben zu verändern und zu manipulieren, erlauben der Welt und damit der verantwortlich handelnden Politik keine weitere Verzögerung mehr. Nachhaltigkeit mit ihren Bestandteilen Klima- und Umweltschutz und weltweite Gerechtigkeit ist nur zu verwirklichen, wenn sie Verbindlichkeit erreicht, Zuständigkeiten regelt und die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung stellt. Das erfordert die bereits erwähnten transnationalen politischen Strukturen, die daraus entstehenden politischen Gremien und nach dem gegenwärtigen Stand 1.350 Milliarden US-Dollar pro Jahr als Budget. Diese Kosten sind überwiegend durch den reichen Norden der Welt aufzubringen. Wenn die politisch Mächtigen nicht umgehend und den wissenschaftlichen Erkenntnissen folgend, mutig die nötige Richtungsänderung einleiten, werden sie von der Generation unserer Enkel verflucht werden. Auch gerade für die politisch, aber auch ökonomisch Verantwortlichen des reichen Nordens gibt es keine Alternative, denn es ist für sie nicht etwa Generosität oder Altruismus, sondern Ausdruck von "einsichtsvollem Egoismus" wie es ein renommiertes Mitglied des Club of Rome genannt hat. Der Faktor "Weltbevölkerung" Stand 2018 ist dabei berücksichtigt. Sollte sich sein rasanter Anstieg - 1960: 3,1 auf 7,6 Milliarden in 2018 - jedoch durch Tatenlosigkeit ungebremst fortsetzen, drohen der Welt am Ende dieses Jahrhunderts 21 Milliarden Menschen. Mit der Konsequenz des Ansteigens der Anzahl potentieller Klimaflüchtlinge von gegenwärtig 60 Millionen auf dann 1 Milliarde - und diese würden sich wie auch aktuell nach Norden aufmachen. Wollten wir sie mit Mauern oder Zäunen aufhalten? Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter, wie bereits im vergangenen Jahr werden Sie sich fragen, was das alles mit uns, mit unserem Verein und dessen satzungsgemäßen Anliegen zu tun hat. Nun zum einen ergibt es sich aus meinen vorausgehenden Ausführungen zu unserer einen Welt und andererseits aus unseren Bemühungen um ein gutes Miteinander zwischen den Menschen aus verschiedenen Städten und Ländern. Immer im Bewusstsein, dass sie auf der Grundlage verschiedener Geschichte, Traditionen und Kulturen sowie persönlichem Leben wahrnehmen, denken und handeln. Im gegenseitigen Austausch sollten wir für eine nachhaltige Welt werben und die Mächtigen durch unser bürgerschaftliches Engagement vor Ort und bei Wahlen stets an ihre Verpflichtung erinnern "Schaden vom Volk abzuwenden" und sie zu umgehendem Handeln auffordern und die Weichen neu zu stellen - damit wir und spätere Generationen menschenwürdig leben können! Liebe Freundinnen und Freunde unserer Partnerstädte, auch im zu Ende gehenden Jahr 2018 waren wir bestrebt unseren Ansprüchen zu genügen, den Austausch und die Verständigung zwischen den Menschen zu fördern und damit das gegenseitige Verstehen zu erweitern. Am 2. März warb Dr. Markus Grimm vom Institut für Politikwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen im Rahmen der World Press Photo-Ausstellung um Interesse und Verständnis für Italien - das schwierige Herz des Südens. Die Ausführungen des Referenten und die anschließende Diskussion ermöglichten einen Überblick über die politischen Strukturen des Landes und eröffneten Einblicke in die historisch-kulturellen Wurzeln der italienischen Nation. Es konnte ein Bewusstsein entstehen für das "lebende" Italien - in Ergänzung zum von Touristen "erlebten" Land und ein Begreifen wachsen dafür, warum es in diesem Land so "läuft wie es läuft". In der Zeit vom 8. bis 11. Juni dieses Jahres weilte wieder eine wie stets große Delegation in unserer polnischen Partnerstadt. Sie verbrachte ein weiteres Mal unvergessliche Tage in Trzebnica und Umgebung, gekennzeichnet erneut von der bereits kaum zu überbietenden Gastfreundschaft unserer Freundinnen und Freunde. Das betraf die sportlichen, kulinarischen und kulturellen Angebote und die Begegnungen zwischen den Menschen in gleicher Weise. Auch die Beziehungen zwischen den bereits verbundenen Schulen wurden verstärkt. Der in 2019 anstehende Gegenbesuch wird für uns Gastgeber auf allen Ebenen zu einer Herausforderung. Der Besuch aus unserer französischen Partnerstadt Prades, in der Zeit des Weinfestes vom 21. bis 25. Juni 2018, stellte uns nicht nur aufgrund der ungewöhnlich großen Anzahl von Gästen (56) vor erhebliche organisatorische Anstrengungen, sondern bereicherte Dank der beiden begleitenden französischen Chöre das kulturelle Programmangebot in außergewöhnlicher Weise. Dazu gehörten die musikalische Mitgestaltung eines ökumenischen Gottesdienstes, der Auftritt auf der Weinfestbühne und die spontanen Gesänge am Freundschaftsabend gleichermaßen. Auf Einladung der Landtagspräsidentin Frau Stamm nahmen Herr Paulus und der 1. Vorsitzende an der Verleihung des Bürgerpreises 2018, des Bayerischen Landtages teil. Wenngleich unsere Teilnahme an dem Wettbewerb nicht mit einem Preis berücksichtigt wurde, fand unsere Bewerbung auf diesem Wege ihre verdiente Würdigung. Bei dieser Gelegenheit konnten wir auch ohne Selbstgefälligkeit feststellen, dass die Aktivitäten unseres Vereins sich nicht verstecken müssen. Am 15. August des Jahres, in der Zeit von 17:00 bis 21:30 Uhr, übernahm eine Gruppe des Vereins den Ausschank beim 2. StadtSchoppen auf der Alten Mainbrücke. Neben den fränkischen Weinen kamen auch Weine aus den Regionen aller Partnerstädte zum Ausschank und warben für unseren Verein. Das Rendezvous der Sinne fiel diesmal leider aus Mangel an Interesse aus, wohl u. a. auch weil die aus organisatorischen Gründen erfolgte Vorverlegung des Termins nicht den ursprünglichen Planungen des einen oder der anderen Interessenten/Interessentin entsprach. Nachdem seit dem politischen Wechsel an der Spitze unserer Partnerstadt Montevarchi, im Frühsommer 2016, der Austausch mit unseren toskanischen Freundinnen und Freunden zum Erliegen kam und wir uns zusammen mit der Stadt zwischenzeitlich immer wieder und auf verschiedenen Ebenen um eine Wiederbelebung bemühten, war ich als Repräsentant der Stadt und des Vereins am 5./ 6. November 2018 zu Gesprächen in der Toskana. Das sich abzeichnende Ergebnis des Wollens von Seiten der Stadt Montevarchi als auch von Seiten eines Teils der Bürgerschaft finden sie weiter unten, in den Ausführungen zum Programm 2019.
wie alljährlich und in guter Tradition möchte ich Ihnen an dieser Stelle für Ihre Treue zu unseren Ansprüchen und Werten danken! In gleicher Weise gilt mein ausdrücklicher Dank all den Gastfamilien, die Sie in 2018 erneut großzügige und engagierte Unterstützer und Gastgeber unserer Gäste waren. Sie haben durch Ihr unbeirrbares Wirken unsere Partnerschaften weiterentwickelt und damit einen wertvollen Beitrag zum Werden des europäischen Hauses erbracht. Mein besonderer Dank geht an die Dame und die Herren aus dem städtischen Hauptamt, Frau Schlier, Herrn Müller, Herrn Lenhart und Herrn Hartner. Sie haben in stets freimütiger, natürlicher und einnehmender Weise Ihren unverzichtbaren Anteil zum Erfolg unserer Unternehmungen beigetragen. "Last but not least" danke ich meinen Kolleginnen und Kollegen im Vorstand, den Damen Nicoly, Baumgartner-Sauer und Winkler sowie den Herren Lux, Voit und dem "elder Vorstandsmitglied" Paulus mit GattInnen/Partnerin und Familien für ihre gewohnt engagierte, sorgfältige und stetige Arbeit und Unterstützung. Liebe Freundinnen und Freunde, freuen wir uns nun gemeinsam auf die zu erwartenden Aktivitäten in 2019, die möglicherweise auch die eine oder andere Überraschung bereit halten:
1. 4. Februar 2019, 19:00 Uhr Jahreshauptversammlung im Rathauskeller Gesonderte Einladung folgt!
2. März 2019 - Veranstaltung im Rahmen der World Press Photo-Ausstellung in der Rathaushalle zum Thema: Europa - Herausforderung und Lösung Gesonderte Einladung folgt! - Möglicher Besuch in Montevarchi auf Einladung von Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Gesonderte Information folgt! 3. 31. Mai - 2. Juni 2019 Möglicher Besuch einer Delegation aus Montevarchi Einladung von Seiten der Stadt Kitzingen ist erfolgt. Zusage von Seiten der Stadt Montevarchi als "Ziel" liegt vor. 4. Juni 2019, Woche nach Pfingsten Reise zu unseren Freundinnen und Freunden nach Prades. Flug nach Marseille und Abstecher in die Provence zur Lavendelblüte, nach Arles, Les Baux und den "Carrières de lumière". Gesonderte Einladung folgt! 5. 28. Juni - 2. Juli 2019 Besuch unserer Freundinnen und Freunde aus Trzebnica zum 10-jährigen Jubiläum der Partnerschaft Gesonderte Information folgt! 6. September 2019 Besuch unserer Freundinnen und Freunde in Montevarchi. Als "Ziel" von Seiten der Stadt Montevarchi zugesagt. Gesonderte Einladung folgt! 7. 27. September 2019, 19:00 Uhr Rendezvous der Sinne mit neuem Konzept in der Rathaushalle, Thema: Franken Gesonderte Einladung folgt!
Liebe Freundinnen und Freunde unserer Partnerstädte, wir freuen uns darauf, dass Sie uns auch in 2019 wieder mit großem Interesse, Engagement und großzügiger Unterstützung begleiten werden. Dafür Ihnen an dieser Stelle schon herzlichen Dank. Wie stets wiederhole ich meinen Dank auch ganz ausdrücklich dafür, dass Sie unserem gemeinsamen Anliegen als engagierte Bürgerinnen und Bürger weiter die Treue gehalten haben. Im Namen meiner Mitstreiterinnen und Mitstreiter im Vorstand und ganz persönlich wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben noch Freude an Momenten des Innehaltens im Advent, ein frohes Weihnachtsfest im Kreise Ihnen wichtiger lieber Menschen und ein Neues Jahr 2019, das Ihnen möglichst gute Gesundheit und viel Zufriedenheit schenken möge - und unserer bedrohten Welt viele engagierte Bürgerinnen und Bürger, die ihre Hoffnung auf friedlichere und menschlichere Verhältnisse im Einklang mit allen Lebewesen durch ihr eigenes, einfühlsames aber auch beharrliches Tun Nachdruck verleihen und damit den Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft die nötige Unterstützung dafür zu geben, die unabdingbaren Voraussetzungen für Freiheit und Nachhaltigkeit in der Welt zügig zu schaffen - und den Geboten der Würde des Menschen und der Bewahrung der Schöpfung zu genügen! Vive l'amitié franco-allemande! Viva l'amicizia fra Italia e Germania! Niech zyje przyjazn! Es lebe und wachse die Freundschaft zwischen den Bürgerinnen und Bürgern unserer Städte und Länder!
Ihr Bernd Moser 1. Vorsitzender |
Freitag, 22. Juni bis Montag, den 25. Juni 2018
Besuch aus der französischen Partnerstadt Prades im Roussillon, 53 Gäste
Der katalanische Chor Alegria aus Prades und Vernet-le-bain beim Singen des Frankenliedes zu Ehren der Partnerstadt Kitzingen
großes Panoramabild
der Eröffnung des Weinfestes in Kitzingen 2018 von Ludwig Ruß
Frau Elisabeth Müller, die Chorleiter des Chor Alegria und Frau Jocelyne Nicoly beim gelungenen Abschiedsfest
Freitag, 22. Juni 2018 | Empfang auf dem Kitzinger Weinfest |
Samstag, 23. Juni 2018 | Besuch von Nürnberg, ab 19 Uhr 30, Wiedersehen auf dem Kitzinger Weinfest |
Sonntag, 24. Juni 2018 |
Ab 9 Uhr 30 Auftritt des Chores in der Evangelischen Stadtkirche, 12 Uhr Zusammensein auf dem Kitzinger Weinfest. Gegen 16-17 Uhr Auftritt des Chores auf dem Weinfest. 18 Uhr 30 Abschiedsfest für Gäste und Gastfamilien. |
Montag, 25. Juni 2018 | Besuch der aqua-sole, Fasnachtsmuseum oder Stadtführung, Abfahrt der Gäste nach dem Mittagessen |
Auszug aus der Mainpost vom 28.6.18 von Willi Paulus
Willi Paulus Kitzinger Delegation war in der Partnerstadt Freundschaft zwischen Trebnitz und Kitzingen intensiv gelebt Kitzingen/Trebnitz (pau) Die Städtepartnerschaft zwischen Kitzingen und dem polnischen Trebnitz (Trebznica) wird auch im zehnten Jahr des Bestehens intensiv gelebt. Das zeigte der dreitägige Besuch einer Kitzinger 44-köpfigen Delegation unter Führung von Oberbürgermeister Siegfried Müller. Die Stadt Trebnitz hatte wieder ein erlebnisreiches Programm geschnürt. Am ersten Abend gab es eine Begrüßungsfeier mit Grillparty auf der Insel im Stadtsee, die durch illuminierte Wassermusik untermalt wurde. Erstaunt waren die Kitzinger von der Qualität der Weine beim Besuch der Weinberge im Trebnitzer Gebirge. Der Weinanbau wird dort durch eine junge und innovative Winzerfamilie entwickelt. (Beim Kitzinger Brückenschoppen am 15. August ist er zu verkosten). Abenteuerlich und schweißtreibend gestaltete sich eine Kanufahrt im wildromantischen Bartschtal für einen Teil der Gruppe. Ein oppulentes Fischessen rundete den Tag ab. Mit Bus und zu Fuß wurde am nächsten Tag Breslau mit Dom und schöner Altstadt mit einem Reiseleiter erkundet. Danach gab es im Seepark von Trebnitz ein Konzert mit einem Trebnitzer Orchester und der Big-Band der Kitzinger Musikschule. Mit dabei Sängerin Patricia Kròl, die auch öfters zu Auftritten nach Kitzingen kommt. Die bereits geknüpften Kontakte zwischen den Schulen wurden beim Besuch ebenfalls intensiviert. Auf Kitzinger Seite waren Sigrun Reder und Ingrid Guckenberger von der Musikschule, Rektorin Andrea Lorey von der St. Hedwig-Schule und Oberstudiendirektor Frank Delißen für die Wirtschaftsschule und Berufsschule dabei. Die Ausstellungsmacher Klaus Christof und Renate Haass trafen sich mit Trebnitzer Künstlern, um für 2019 eine Ausstellung in der Rathaushalle zu organisieren. „Wir sehen die Früchte unserer Partnerschaft“, freute sich der Trebnitzer Bürgermeister Marek Dlugozima bei der Abschlussparty im Kulturzentrum. Claus Lux vom Freundeskreis der Partnerstädte habe die Partnerschaft „gebaut“ und Hauptamtsleiter Ralph Hartner sei „der Geist der Partnerschaft“. Neben dem Austausch von Geschenken überreichte Oberbürgermeister Siegfried Müller die bronzene Friedenstaube, die nun ein Jahr in Trebnitz ihre Mission erfüllen soll, bevor sie dann in die nächste Partnerstadt wandert. „Ich danke meinem Freund Marek für zehn Jahre intensiv gelebte Freundschaft“, sagte Oberbürgermeister Müller unter dem Beifall der Gäste. Besonders die Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Claus Lux sei eine große Ehre für Kitzingen. Sein Dank galt auch den Gasteltern und den Helfern in beiden Rathäusern für die Organisation des Besuches. Als besonderes Geschenk überreichte der OB einen Gutschein für zwei Personen aus Trebnitz für ein Erlebniswochenende in Kitzingen und lud zur offiziellen Feier der 10-jährigen Partnerschaft 2019 in Kitzingen ein. „Wir werden uns Mühe geben, aber ihr habt die Messlatte ganz schön hoch gehängt,“ so der OB.“
OB Siegfried Müller übergibt Bürgermeister Marek Dlugozima einen Gutschein für ein Erlebniswochenende in Kitzingen . Foto Willi Paulus
Das Konzert der BigKitz-Band im Seepark von Trebnitz eröffneten Bürgermeister Marek Dlugozima und Oberbürgermeister Siegfried Müller. Foto Willi Paulus
Oberbürgermeister Siegfried Müller überreichte die von Kitzingen gestiftete Friedenstaube, die ein Jahr lang in Trebnitz für den europäischen Frieden wirbt, bevor sie in die nächste Partnerstadt wandert. Foto Willi Paulus
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Open Air Konzert auf dem Stadtbalkon Am Samstag, 16. Juni, lädt der Förderverein Gartenschaugelände Kitzingen e. V. von 19.30 Uhr bis ca. 21.30 Uhr zu einem Open Air Konzert in Picknick-Atmosphäre mit dem Trio „Les Copains d’abord“ auf dem Stadtbalkon ein. „Die Freunde/die guten Kumpels zuerst“ unter der Leitung von Dominique Guibert bringen in ihrem rund zweistündigen Programm eine große Auswahl französischer Chansons zu Gehör. Besuchern wird empfohlen, Campingstühle und Verpflegung mitzubringen. Zur Unterstützung des französischen Flairs wären Hüte und andere Kopfbedeckungen eine zusätzliche nette Idee. Bei schlechtem Wetter fällt die Veranstaltung aus. Der Eintritt ist frei. |
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Feier zum Europatag am 9. Mai 2018 in Marktbreit
mit Gesprächen mit Passanten bei Kaffee und Kuchen, einem Quiz über die Entstehung und die Organe der EU
sowie einer Malstunde zu den Mitgliedsländern für die Kinder.
Dr. Marlies Thein, Jocelyne MA Nicoly, Barbara Baumeister, Heide Kleisinger, Gerda Wolff, Waltraud Hegwein, Dr. Werner Heermann
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Die neu gewählteVorstandschaft 2018
Karin Winkler Günter Voit Violetta Baumgartner-Sauer Bernd Moser Jocelyne Nicoly Klaus Lux
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Jahresberichte 2017
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